Ausbildungsfonds

Sie sind von zu Hause geflohen, weil sie nicht zwangsverheiratet werden wollten. Nun sind sie von ihren Familien verstoßen, stehen ohne alles da und sind froh, bei denSchwestern in Imasgo untergekommen zu sein. Nur diese wissen nicht, wie sie alle versorgen sollen. Am dringendsten brauchen die Mädchen eine Ausbildung, um danach für sich selbst sorgen zu können. Hierfür suchen wir Menschen, die eine Patenschaft übernehmen.

Ein Appell des Bischofs von Koudougou - Imasgo gehört zur Diözese Koudougou -  „Helft diesen Mädchen!“ und die eigenen Erfahrungen der Birkenauer Delegationen vor Ort bezeugen immer wieder, mit welchen Problemen junge Frauen besonders auf dem Land konfrontiert sind. Beschneidungen sind zwar gesetzlich verboten, aber immer noch nicht abgeschafft. Junge Mädchen werden oft zwangsverheiratet und viel zu früh schwanger mit erheblichen gesundheitlichen Folgen.

Einige der Mädchen, die bei den Schwestern gelandet sind, sind so jung, dass sie noch die Schule – Realschule = Collège – besuchen, für die älteren werden Ausbildungen zum Beispiel zur Schneiderin, Weberin oder Frisöse gebraucht. Für die Unterstützung bei den Schul- und Ausbildungskosten suchen wir dringend weitere Spender,  die zum Beispiel eine Patenschaft übernehmen möchten. Ein Jahr Schulgeld am Collège kostet etwa 85 Euro, ein Ausbildungsjahr im Schnitt pro Jahr etwa 200 Euro.

Der erste Kurs beginnt: Ausbildung zur Schneiderin

Martine Rüdinger war im Oktober 2016 drei Wochen in Imasgo. In dieser Zeit hat sie mitgeholfen, einen Schneiderkurs zu organisieren. Zunächst wurde mit Ambroise Yameogo ein erfahrener Ausbilder gefunden. Gemeinsam mit ihm konnten ein großer Zuschneidetisch und 6 Tret-Nähmschinen besorgt werden. Strom gibt es nur selten im Dorf. Bei gutem Wetter findet die Ausbildung im Hof statt - dort haben sie mehr Platz. Am Abend werden die Maschinen in einen eigens hergerichteten Ausbildungsraum gebracht, der zwar klein ist, wo aber in der Regenzeit die Ausbildung fortgesetzt werden kann.

Sechs junge Frauen können nun den Beruf der Schneiderin erlernen und so später ihr Einkommen sichern. Mit einem kurzen Vorstellungstext und einem Foto können Spender, die eine Patenschaft übernehmen möchten, einen Bezug zu den Frauen herstellen und ggf. Kontakt mit ihnen aufnehmen.

 

Weitere Kurse sind in Vorbereitung. Ausbilderinnen für eine Schulung zur Weberin und eine Ausbildung zur Frisösin wurden bereits gefunden. Paten werden auch hierfür gesucht.

Hier stellen wir einige der Mädchen kurz vor:

Emilienne hat genaue Vorstellungen und Ideen: nach einer Schneiderlehre sieht sie schon ihre Modelle auf dem Laufsteg gehen.

Chantal, immer fröhlich, immer gut gelaunt, will Handarbeit und Weben lernen.

Jeannette, eine ruhige tüchtige junge Frau, möchte eine Ausbildung als Weberin machen.

Justine, noch nicht lange im Haus, ruhig und etwas schüchtern, denkt auch an eine Schneiderlehre.

Salome ist inzwischen verlobt, muss aber ihre Aussteuer selbst verdienen. Eine Hauswirtschaftsschule zu besuchen, wäre da genau das Richtige.

Martine, gerade angekommen, noch scheu und unsicher, braucht einfach eine Perspektive, dann wird sich schon eine Ausbildung finden.